Sonntag, 20. September 2015

Griechenlandwahl: Umfragen-Update



Auch in der letzten Woche vor der Neuwahl in Griechenland gab es einen Strom von Umfragen zu den Chancen der Parteien. Tabelle 3 zeigt, wozu die befragten griechischen Wähler gemäß der letzten Umfragen tendieren, nämlich offenbar zu den regierungserfahrenen Parteien.

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In der Vorwahlwoche haben sowohl die linke SYRIZA als auch die konservative Nea Dimokratia zugelegt. Dasselbe gilt für die sozialdemokratische PaSoK, die in den Umfragen so etwas wie eine kleine Renaissance erlebt. Auch die bisher an der Regierung beteiligten rechts-konservativen „Unabhängigen Griechen“ (ANEL) haben sich in den Umfragen wieder verbessert. Allerdings sehen die meisten Umfragen ANEL nicht wieder im Parlament. Die Schwelle von drei Prozent der Stimmen erreichen sie im Schnitt der Umfragen nicht.
Glaubt man also den Umfragen, dann werden die Griechen sich auf keine Experimente mit neuen Parteien einlassen. Gleichwohl ist die Zahl der zuletzt immer noch Unentschlossenen mit bis zu 15 Prozent der Wähler recht hoch. Zudem wird allgemein eine relativ geringe Wahlbeteiligung erwartet, weil viele Griechen keinen Sinn in der Neuwahl sehen und damit haben sie zweifellos recht. Denn egal wer die neue Regierung bildet und wie sie sich zusammensetzt, der Rahmen aus politischen Vorgaben seitens der Gläubiger ist sehr eng. Griechenland steht quasi bereits unter europäischer Verwaltung.
Es bleibt abzuwarten, wie das politische System Griechenlands dies angesichts der harten Konsequenzen der Austeritätspolitik für die Bevölkerung und der nach wie vor hohen Widerstände dagegen verkraften wird. Verschlechtert sich die Lage, dann könnte dies durchaus zu einem erneuten Bruch der Regierungskoalition führen.

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