Auch in der letzten Woche vor der Neuwahl in
Griechenland gab es einen Strom von Umfragen zu den Chancen der Parteien. Tabelle 3 zeigt, wozu die befragten
griechischen Wähler gemäß der letzten Umfragen tendieren, nämlich offenbar zu
den regierungserfahrenen Parteien.
Zum Vergrößern bitte Tabelle anklicken!
In der Vorwahlwoche haben sowohl die linke
SYRIZA als auch die konservative Nea Dimokratia zugelegt. Dasselbe gilt für die
sozialdemokratische PaSoK, die in den Umfragen so etwas wie eine kleine Renaissance
erlebt. Auch die bisher an der Regierung beteiligten rechts-konservativen „Unabhängigen
Griechen“ (ANEL) haben sich in den Umfragen wieder verbessert. Allerdings sehen
die meisten Umfragen ANEL nicht wieder im Parlament. Die Schwelle von drei Prozent
der Stimmen erreichen sie im Schnitt der Umfragen nicht.
Glaubt man also den Umfragen, dann werden
die Griechen sich auf keine Experimente mit neuen Parteien einlassen. Gleichwohl
ist die Zahl der zuletzt immer noch Unentschlossenen mit bis zu 15 Prozent der
Wähler recht hoch. Zudem wird allgemein eine relativ geringe Wahlbeteiligung
erwartet, weil viele Griechen keinen Sinn in der Neuwahl sehen und damit haben
sie zweifellos recht. Denn egal wer die neue Regierung bildet und wie sie sich
zusammensetzt, der Rahmen aus politischen Vorgaben seitens der Gläubiger ist
sehr eng. Griechenland steht quasi bereits unter europäischer Verwaltung.
Es bleibt abzuwarten, wie das politische
System Griechenlands dies angesichts der harten Konsequenzen der
Austeritätspolitik für die Bevölkerung und der nach wie vor hohen Widerstände
dagegen verkraften wird. Verschlechtert sich die Lage, dann könnte dies durchaus
zu einem erneuten Bruch der Regierungskoalition führen.
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